Ich habe eine lange Zeit gedacht, dass man Hunden nichts Fettiges füttern sollte, da sie das nicht vertragen. Seit ich einen eigenen Hund habe, weiß ich, das stimmt nicht. Zumindest nicht dann, wenn es sich um hochwertige Fette handelt. Also nix da mit Pommes teilen!

Die richtigen Öle sorgen bei deinem Hund für mehr Energie, eine gute Gehirnentwicklung und -leistung sowie für glänzendes Fell und eine gesunde Haut.

In diesem Artikel verrate ich dir alles rund um das Thema Öl beim Hund: Welches Öl darf ich meinem Hund füttern? Schlechte Öle für den Hund? Wieviel Öl darf mein Hund bekommen? Auf diese und viele weitere Fragen, wirst du in diesem Beitrag eine Antwort erhalten. Viel Spaß beim Lesen!

Das Wichtigste in Kürze:

  • Hunde benötigen Öl für den Erhalt vieler Körperfunktionen wie der Gehirnleistung, dem Immunsystem und dem Zellaufbau
  • Essenzielle Fettsäuren können vom Hund nicht selbst hergestellt werden und müssen über das Futter aufgenommen werden
  • Besonders wichtig sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie Omega-3, Omega-6-Fettsäuren und Linolsäure
  • Öl sollte immer kaltgepresst und aus Bioqualität sein
  • Pro Kilogramm Hundegewicht kannst du circa 0,3 Gramm Öl füttern

Wofür braucht mein Hund Öl?

Früher jagten die wildlebenden Vorfahren der Hunde bevorzugt Wild und kleinere Tiere wie Kaninchen. Das Fleisch dieser Tiere enthält eine Menge essenzieller Fettsäuren, wie beispielsweise Omega-3. Heutzutage besteht das Hundefutter aber meist aus Masttieren, wie Rind, Schwein, Huhn oder Pute. So kann es schnell mal dazu kommen, dass dein Hund über die Nahrung den täglichen Bedarf an essenziellen Fettsäuren nicht ausgleicht.

Besonders beim Barfen, bei veganer Hundeernährung oder allgemein, wenn du selbst für deinen Hund kochst, kann das schnell passieren.

Kaufst du fertiges Hundefutter solltest du stehts darauf achten, dass ausreichend gesunde Fette darin enthalten sind. Welche das sind, verrate ich dir gleich. Vorher aber solltest du wissen, wofür dein Hund gute Öle überhaupt benötigt:

1. Öl beim Hund für mehr Energie

Auch wenn man über gesättigte Fettsäuren viel Negatives hört, in gewissem Maße sind sie wichtig, denn sie spenden deinem Hund Energie. Je nach Aktivität des Vierbeiners variiert dabei der Bedarf an Fett.

Dein Hund sollte seine Energie auf keinen Fall nur aus den Proteinen gewinnen. Denn bei der Proteinverwertung können schädliche Stoffe für den Hund entstehen.

Du solltest wissen, dass die Proteinverwertung bei deinem Hund einerseits im Dünndarm und andererseits im Dickdarm passiert. Im Dünndarm werden die Proteine in einzelne Aminosäuren aufgeschlossen und absorbiert. Im Dickdarm entstehen bei der Proteinsynthese bei starker Fermentation Stoffe, wie Ammoniak und Armine, die den Organismus deines Hundes belasten.

Bei hochwertigen Proteinquellen ist der Anteil des Dickdarms an der Proteinverwertung geringer als bei „schlechten“ Futtereiweißen. Trotzdem sollte dein Hund seine Energie nicht allein aus Proteinen bekommen, um eine zu hohe Ausschüttung von Ammoniak und Arminen zu vermeiden.

öl für Hunde
Hochwertige Fette liefern deinem Vierbeiner die nötige Energie für den Tag.

2. Öl für das Gehirn

Nicht nur unser menschliches Gehirn, auch das deines Vierbeiners besteht zum größten Teil aus Fett. Deshalb sind besonders ungesättigte Fettsäuren für deinen Hund so wichtig. Diese tragen zu einem gesunden und leistungsfähigen Gehirn bei. Besonders Omega-3-Fettsäuren sind ein wichtiger Bestandteil der Zellmembran im Gehirn. Eine ausreichende Menge an Omega-3 ist also essenziell für die Durchlässigkeit der Zellmembran und somit für die Energielieferung an das Gehirn.

öl für Hunde
Die essenziellen Fettsäuren im Öl sind wichtig für ein funktionierendes Hundegehirn.

3. Öl für schönes Fell und gesunde Haut

Öle, die essenzielle Fettsäuren beinhalten, sind stark am Zellaufau deines Vierbeiners beteiligt. Besonders Haut und Fell profitieren von einer ausreichenden Menge an hochwertigen Fetten. Besonders die gesättigten Fettsäuren in manchen Ölen führen zu glänzendem, dichten Fell, geschmeidiger Haut, wirken gegen Schuppen und Haarausfall und wirken sich im allgemeinen positiv auf die Gewebstrukturen aus. Besonders beim Fellwechsel deines Vierbeiners solltest du deshalb darauf achten, dass er ausreichend gesunde Fette zu sich nimmt.

öl für hunde
Hochwertige Öle tragen zu einem gesunden, weichen und glänzenden Fell bei.

Welche Öle für den Hund?

Zunächst einmal solltest du wissen, welche Arten von Öl, beziehungsweise Fettsäuren es überhaupt gibt. Denn jede davon ist wichtig für den Hund und sollte ein regelmäßiger Bestandteil des Futters sein:

1. Gesättigte Fettsäuren

Oftmals hört man, dass gesättigte Fettsäuren ungesund für den Körper sind. Das stimmt so nicht. Denn gesättigte bestehen aus langen Ketten und sind daher äußerst stabil, weshalb sie eine längere Zeit zum Verdauen brauchen. Aus diesem Grund sind gesättigte Fettsäuren wichtige Energielieferanten für deinen Vierbeiner.

Ebenso sind gesättigte Fettsäuren wichtig für schönes Fell und gesunde Haut. Gesättigte Fettsäuren kommen vor allem in tierischen Produkten vor.

2. Ungesättigte Fettsäuren

Ungesättigte Fettsäuren haben eine strukturelle Doppelbindung. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren haben zwei oder mehrere Doppelbindungen. Je nachdem, an welcher Position der Kette die Doppelbindung vorkommt, lassen sich ungesättigte Fettsäuren in unterschiedliche Gruppen unterteilen. So zählen beispielsweise Omega-3, Omega-6 und Omega-9 zu den ungesättigten Fettsäuren. Das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren sollte dabei 5:1 sein. Das heißt fünf Teile Omega-6-Fettsäuren und ein Teil Omega-3-Fettsäuren.

Diese können vom Körper deines Hundes besonders gut verdaut werden und sind essenziell an der Neubildung von Zellen und damit etlichen wichtigen Vorgängen im Körper beteiligt. Beispielsweise spielen ungesättigte Fettsäuren eine wichtige Rolle für die Gehirnleistung, Unterstützung der Nervenzellen, Wundheilung und Wachstum des Hundes.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren kommen vorwiegend in pflanzlichen Ölen vor. Ebenso sind diverse Fischöle Lieferanten für essenzielle ungesättigte Fettsäuren.

Gut zu wissen
Wen die Bezeichnung „essenzielle Fettsäuren“ etwas verwirrt: essenzielle Fettsäuren kommen in vielen ungesättigten Fettsäuren vor und sind lebensnotwendig – sowohl für den Menschen als auch für den Hund. Diese Fettsäuren können vom Körper selbst nicht hergestellt werden und müssen deshalb über die Nahrung aufgenommen werden.

Öl für den Hund – diese Öle solltest du füttern

In einigen Fertigfuttern, wird bereits eine ausreichende Menge der wichtigen Fette für deinen Hund vorhanden sein. Achte dabei auf die Inhaltsangaben des Herstellers. Die enthaltenen Fette des Hundefutters müssen immer ausreichend deklariert sein. Ist dies nicht der Fall, solltest du entweder bei dem Hersteller nachfragen, oder auf ein anderes Hundefutter wechseln.

Kochst du für deinen Hund allerdings selbst, oder musst deinem Hund aus anderen Gründen zusätzlich Öle verabreichen, ist es wichtig, auf kaltgepresste Öle zurückzugreifen.

Die besten Öle für deinen Hund:

  • Olivenöl
  • Leinöl
  • Nachtkerzenöl
  • Hanföl
  • Kürbiskernöl
  • Schwarzkümmelöl
  • Lachsöl
  • Krillöl
  • CBD Öl

Die Top 8 geeigneten Öle für Hunde:

1. Olivenöl

Möchtest du deinem Hund Olivenöl füttern, solltest du darauf achten, dass es sich um ein hochwertighes und kaltgepresstes Öl handelt. Dabei liegt das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6-Fettsäuren bei nativem Olivenöl bei 8:1.

Olivenöl besitzt zudem einen hohen Anteil an Antioxidantien, weshalb es das Immunsystem deines Vierbeiners unterstützt. Ebenso verhilft es zu der Erhaltung einer gesunden Gehirnleistung, pflegt Haut und Fell, liefert Energie und schmeckt dabei noch gut.

2. Leinöl

Leinöl hat einen hohen Wert an mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Leinöl kann bei deinem Hund das Allergierisiko senken, gegen trockene Haut helfen und sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt auswirken. Ebenso sind die im Leinöl enthaltenen ungesättigten Fettsäuren am Zellaufbau beteiligt, weshalb es ebenfalls die Gehirnleistung und die allgemeine Erhaltung der körperlichen Gesundheit unterstützt.

Ein Nachteil von Leinöl: es muss frisch und kühl gelagert werden und hat eine relativ geringe Ablaufzeit. So kann Leinöl schnell ranzig werden, wenn es nicht rechtzeitig aufgebraucht wird. Mein Tipp deshalb: lieber öfter und dafür kleinere Mengen Leinöl kaufen und diese im Kühlschrank aufbewahren.

3. Nachtkerzenöl

Nachtkerzenöl besteht zu einem Großteil aus mehrfach ungesättigter Linolsäure. Da Hunde die Linolsäure nicht selbst herstellen können, muss sie über die Nahrung aufgenommen werden, da sie zu den essenziellen – also lebensnotwendigen – Fettsäuren zählt.

Nachtkerzenöl ist vor allem für die Haut der Hunde wichtig, da es dabei hilft, den Wasserhaushalt der Haut zu regulieren. Bei regelmäßiger Einnahme von Nachtkerzenöl profitiert dein Vierbeiner zudem von weichem und glänzendem Fell und hilft gegen Juckreiz und trockene Haut.

4. Hanföl

Hanföl ist besonders reich am Omega-6-Fettsäuren. Aufgrund ihrer wichtigen Funktion beim Zellaufbau, trägt Hanföl zu einem Erhalt vieler Körperfunktionen bei. Omega-6-Fettsäuren gehören, wie Linolsäure und Omega-3-Fettsäuren auch, zu den essenziellen Fettsäuren, die dein Hund nicht selbst herstellen kann und deshalb über die Nahrung aufnehmen muss.

Das im Hanföl enthaltene Omega-6 stärkt das Immunsystem, verhilft zu geschmeidiger Haut, gesundem Fell und unterstützt zudem die Verdauung des Hundes.

5. Kürbiskernöl

Kürbiskernöl ist neben dem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, besonders Vitaminreich. Es enthält Vitamine wie Vitamin A, diverse B-Vitamine, Vitamin C und E. Außerdem enthält es Spurenelemente, wie Zink, Selen, Eisen, Kalzium und Magnesium, die ebenfalls wichtig für deinen Vierbeiner sind.

Die essenziellen Fettsäuren, Vitamine und Spurenelemente, die in Kürbiskernöl enthalten sind, wirken entgiftend, entzündungshemmend und können außerdem bei regelmäßiger Fütterung Wurmbefällen vorbeugen.

6. Schwarzkümmelöl

Schwarzkümmelöl enthält viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die vom Organismus zum Aufbau von Muskelgewebe und zur Unterstützung des Immunsystems benötigt werden. Außerdem ist Schwarzkümmelöl reich an Vitaminen wie Vitamin A, B-Vitamine, Vitamin C und E und besitzt zudem einen hohen Anteil an Magnesium und Selen.

Schwarzkümmelöl ist für Hunde ist ein echter Geheimtipp. Denn es ist äußerst wirksam bei der Vorbeugung gegen Flohbefall und Zecken. Denn Schwarzkümmelöl verfügt über einen hohen Anteil ätherischer Öle, die weder Zecken noch Flöhe nicht mögen und folglich meiden.

7. Lachsöl

Lachsöl ist reich an Omega-3-Fettsäuren und Linolsäure und ist hilfreich gegen Juckreiz, trockene Haut und Schuppen sowie Ekzemen. Eine ausreichende Versorgung mit den essenziellen Fettsäuren hat außerdem eine positive Wirkung auf das Immunsystem der Tiere. Das Fischöl hilft zudem gegen Hautallergien, wirkt entzündungshemmend, reguliert den Blutfluss im Körper, erhält und verbessert die kognitiven Fähigkeiten und wirkt sich im Allgemeinen positiv auf die Gewebstrukturen aus.

Jedoch gibt es einen Nachteil bei Lachsöl: das im Lachsöl enthaltene Omega-3 muss von den Lachsen im Laufe Ihres Lebens über die Nahrung aufgenommen worden sein. Das heißt es wird von den Fischen nicht selbst hergestellt. Besonders bei Zuchtlachsen kann der Anteil an Omega-3-Fettsäuren vergleichsweise gering sein.

8. Krillöl

Da Fischöl durch die eben genannten positiven Eigenschaften sehr wichtig für den Hund sind, sollte Fischöl regelmäßig gefüttert werden (sofern der Hund nicht vegetarisch oder vegan ernährt wird).

Eine echte Alternative zu Lachsöl stellt Krillöl dar. Krill ist ein aus der Antarktis stammendes Krebstier, das welches reich an Omega-3-Fettsäuren ist und diese auch selbst produziert. Die Omega-3 Fettsäuren aus dem Krill sind hydrophil, das heißt sie verbinden sich mit Wasser und sind dadurch für Hunde sehr gut verdaulich.

Öl für Hunde
Einige Öle sind besonders gut für Hunde geeignet besitzen positive Eigenschaften für den Hund.

Öl für Hunde – auf diese Öle solltest du verzichten

Generell solltest du deinem Hund keine Öle füttern, die nicht kaltgepresst sind. Außerdem kann dein Hund nach der Fütterung von Öl Verdauungsprobleme oder Durchfall bekommen. Dann solltest du ihm kein weiteres Öl mehr geben. Dasselbe gilt dafür, wenn dein Hund unter Nierenkrankheiten oder besonders fettiger Haut leidet. Ebenso solltest du dich bei deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin darüber informieren, ob du Welpen und Schwangeren Hunden Öl füttern darfst. Das ist von Tier zu Tier nämlich unterschiedlich.

Diese Öle verträgt dein Hund nicht:

1. Sonnenblumenöl, Distelöl und Maiskernöl

Eine schwedische Studie hat bestätigt, dass bei einer regelmäßigen Fütterung von Sonnenblumen-, Maiskern- und Distelöl eine Veränderung im Erbgut der Hunde begünstigen kann, die im schlimmsten Fall zu Krebs führen könnte.

2. Erdnussöl (kann zu Epilepsie führen)

Nicht jeder Hund verträgt Erdnüsse. Erdnussöl und Erdnüsse selbst können bei deinem Vierbeiner zu allergischen Reaktionen und sogar epileptischen Anfällen führen. Daher solltest du Erdnüsse oder Erdnussöl besser nicht füttern.

3. Rapsöl (kann Allergien, Tumore und Epilepsie fördern)

Rapsöl beinhaltet zwar einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und Vitaminen, jedoch können besonders alte Rapssorten sogenannte Glucosinolate beinhalten, die beim Hund Allergien und sogar Tumorzellen und Epilepsie begünstigen können.

4. Sojaöl

Sojaöl ist für Hunde ungeeignet. Es kann starke Allergien hervorrufen und sich ebenfalls ungünstig auf den Hormonhaushalt der Tiere auswirken. Davon also besser die Finger lassen.

Darüberhinaus wirkt Soja auch auf den Hormonhaushalt. Sojaöl ist für Hunde gänzlich ungeeignet.

Wie viel Öl bekommt mein Hund?

Die Menge an Öl, die du deinem Hund geben solltest, variiert je nach Gewicht, Lebensphase und Aktivitätslevel. Es kann jedoch grob davon ausgegangen werden, dass auf 1 Kilogramm Hundegewicht, 0,3 Gramm Öl kommen. Bei einem 10 kg schweren Hund sind das also 3 Gramm öl am Tag.

Wichtig! Du solltest die allgemeine Fettzufuhr bei deinem Hund beachten, wenn du deinem Hund zusätzlich Öl füttern möchtest. Achte bei gekauften Futter, Leckerlis und Snacks also darauf, wieviel Fett schon enthalten ist.

Kochst du selbst für deinen Hund, empfiehlt es sich einen Ernährungsplan zusammen mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin durchzusprechen.

 

Autor

Hallo und herzlich Willkommen bei Petou! Mein Name ist Alisa und ich komme aus einem Ort irgendwo im tiefsten Schwarzwald. Ich habe in einem kleinen Ort im noch tieferen Schwarzwald „Online Medien“ studiert. Schon immer habe ich gerne in Blogs zu den unterschiedlichsten Themen gestöbert und mich hier und da ein wenig inspirieren lassen. Und mal ehrlich – was wäre ich für eine „Online Medien“-Studentin, wenn ich nicht auch mal einen eigenen Blog schreiben würde? Weiterlesen

Schreibe einen Kommentar