Jeder Hundebesitzer befindet sich oft an der frischen Luft. Mindestens dreimal am Tag müssen Hundebesitzer ihren Hund mit nach draußen nehmen. Neben diesen Verpflichtungen werden Spaß und Trainingseinheiten eingesetzt, um dem Hund etwas bieten zu können. Dabei bleibt es oft nicht aus, dass der Hund in einem unbeobachteten Moment etwas zu sich nimmt, was ihm nicht guttut. Kohletabletten sind hier das Mittel der Wahl, – diese sollten in keiner Tasche eines Hundebesitzers fehlen. Was diese bewirken und was bei der Dosierung beachtet werden muss, erfährst du in unserem Ratgeber.

Das Wichtigste in Kürze über Kohletabletten

  • wirkt bei Vergiftungen
  • chemische Substanzen (bindend) werden ausgeschieden
  • im Notfall immer parat

Was sind Kohletabletten?

Kohletabletten sind auch unter den Begriffen „Tierkohle“ oder „medizinische Kohle“ bekannt. Hergestellt werden diese Tabletten auf Pflanzenbasis (Nüsse oder Holz beispielsweise). Produzenten bedienen sich dabei beispielsweise Kokosnussschalen. Bei der Produktion dieser Tabletten wird der verwendete Ausgangsstoff vollständig verkohlt. Am Schluss bleiben nur die pflanzlichen Zellen übrig, die als medizinisches Produkt danach zum Einsatz kommen.

Kohletabletten haben die Eigenschaft, Giftstoffe an sich zu binden, können damit problemlos ausgeschieden werden, ohne dass es dem Körper des Tieres einen Schaden zufügt.

Was muss bei der Dosierung der Kohletabletten beachtet werden?

Bei der Dosierung der Kohletabletten hast du zwei Möglichkeiten: Du kannst dir diese von deinem Tierarzt vorbereiten lassen, damit diese auch ihre ganze Wirkung entfalten können oder du beachtest die Herstellerangaben, die auf jeder Packungsbeilage stehen.

Grundsätzlich gilt: 1 Gramm Kohle für 1 kg Körpergewicht. Das bedeutet: Wenn dein Hund knapp 40 kg wiegt, brauchst du für deinen Vierbeiner 40 Gramm Kohletabletten. Dabei musst du noch an Folgendes denken: Die meisten Tabletten enthalten Milligramm. Hier sind aber keine Milligramm, sondern Gramm gemeint. Das kann bedeuten, dass du unter Umständen viel Tabletten für deinen Vierbeiner benötigst. Gerade für diesen Notfall solltest du immer ausreichend Tabletten mit dir führen.

Kannst du deinem Hund auch Kohletabletten für Menschen geben?

Medizinische Kohle hat die Eigenschaft, Bakterien und Giftstoffe zu binden und entfaltet demnach seine Wirkung gegen Durchfall oder Vergiftungen. Sie können bei Menschen genauso eingesetzt werden (Durchfall) wie bei Hunden (Vergiftungen). Für Hunde gibt es eine Reihe an Lebensmitteln oder Gefahren in der Natur, die für sie lebensgefährlich werden können. Diese sind für Menschen ungefährlich, für Hunde aber teilweise lebensbedrohlich.

Wo kannst du Kohletabletten besorgen?

Kohletabletten können ohne Rezept in jeder Apotheke erworben werden. Sie können in den Packungsgrößen 50 Stück oder 30 Stück erworben werden. Du solltest in jedem Fall die Packungsbeilage intensiv durchlesen und nach den Tipps agieren. Solltest du einen größeren und schwereren Hund haben, solltest du in jedem Fall die größere Packung auswählen. Bei kleinerem und leichterem Hund reicht die auch die kleinere Packungsgröße.

Wie wirken Kohletabletten?

Kohletabletten werden (wie oben bereits kurz angedeutet) durch Verkohlen gewonnen. Nach diesem Verkohlungsprozess haben sie einen sehr saugstarken Charakter. Dadurch, dass sie jetzt sehr saustark sind, können sie im Magen-Darm-Trakt chemischer Stoffe aufnehmen, unter anderem viele Vergiftungen. Hat dein Hund giftige Lebensmittel zu sich genommen und gibst du ihm Kohletabletten, werden diese durch die Tabletten aufgesaugt und wieder ausgeschieden.

Hast du bemerkt, dass dein Hund etwas zu sich genommen hat, was ihm nicht gutgetan hat, solltest du so schnell wie möglich handeln und ihm die Kohletabletten so schnell wie möglich geben. Je länger du wartest, desto höher ist die Gefahr, dass die Giftstoffe in den Blutkreislauf gelangen.

Kohletabletten wirken auch nicht auf jede Vergiftung, sondern nur solche im Magen-Darm-Trakt. Nach der Gabe der Tabletten solltest du deinen Vierbeiner unbedingt dem Tierarzt vorstellen.

Bei welchen Vergiftungen kannst du zu Kohletabletten greifen?

Kohletabletten wirken, wenn giftige Lebensmittel von deinem Hund aufgenommen worden sind. Dazu zählen neben Schokolade, Trauben, Knoblauch und auch Schnittlauch. Auch bei Rattengift oder Schneckenkorn kannst du zu Kohletabletten greifen. Allerdings solltest du beachten, dass Schneckenkorn wesentlich schneller seine Wirkung entfaltet als Rattengift. Hier musst du besonders schnell agieren, damit das Gift keine Möglichkeit hat, in den Blutkreislauf zu gelangen. Denn ist es einmal so weit, gibt es kein Gegengift mehr.

Hat dein Hund Mineraldünger zu sich genommen, können auch hier Kohletabletten die rettende Alternative sein. Das kann passieren, wenn du beim Gassi gehen an Agrarflächen vorbeikommst. Greife auch hier zu Kohletabletten, um das Schlimmste zu verhindern.

Fazit

Kohletabletten sollten in keiner Tasche eines Hundebesitzers fehlen, um Vergiftungen möglichst schnell die Stirn bieten zu können. Diese wirken allerdings nur dann, wenn sie sich im Magen-Darm-Trakt befinden und noch nicht in den Blutkreislauf angelangt sind. Denn dort sind sie wirkungslos. Ein anaphylaktischer Schock oder ein Biss eines giftigen Tieres wären hier Situationen, in denen Kohletabletten keine Wirkung entfalten würden.

Mehr zu Thema erfährst du auf dem Hunderatgeber.

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