Die Nase läuft, die Haut juckt, das Atmen fällt schwer. Das kommt Vielen in der Zeit von Mai bis Oktober bekannt vor. Doch wir Menschen sind nicht die einzigen, die sich mit den lästigen Symptomen von Heuschnupfen plagen. Auch unsere vierbeinigen Freunde leiden in den kritischen Monaten des Jahres unter den unangenehmen Symptomen der Pollenallergie. Wie du die Symptome deines Hundes richtig deutest und was du dagegen tun kannst, zeigen wir dir in diesem Artikel.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wie auch wir Menschen, können Hunde allergisch gegen Pollen sein und auch den nervigen „Heuschnupfen“ haben
  • Symptome einer Pollenallergie sind: Juckreiz, entzündete Haut, tränende Augen, niesen, eine laufende Nase und Atemnot
  • Zur Behandlung bieten sich spezielle Medikamente wie Antihistaminika, eine homöopathische Behandlung oder eine Desensibilisierung an
  • Im Alltag kannst du einige Tipps beachten, um deinem Hund vor den lästigen Pollen zu schützen: (1) halte die Umgebung pollenfrei, (2) achte auf Hygiene und Sauberkeit bei deinem Hund, (3) achte auf spezielle Hundenahrung

Wie entsteht die Pollenallergie?

Wie bei den Menschen auch, entsteht eine Allergie durch einen Abwehrmechanismus des Körpers auf bestimmte Substanzen. Das Immunsystem der Tiere reagiert auf die Proteine der Pollen stark überempfindlich und antwortet mit einer übermäßigen Ausschüttung des Entzündungsbotenstoffes Histamin (1). Die Pollenallergie tritt beim Hund häufig erst nach einiger Zeit auf, da der Körper mit jedem Kontakt zu dem sogenannten Allergen, immer sensibler reagiert. Das äußert sich durch verschiedenste Symptome bei deinem Hund. Meist ist das Juckreiz verbunden mit starkem Kratzen, welches durch Entzündungen auf der Haut ausgelöst wird (2).

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Das Immunsystem der Tiere reagiert auf die Proteine der Pollen.

Symptome der Pollenallergie beim Hund

Die Pollenallergie beim Hund äußert sich in vielen Bereichen ähnlich, wie bei Menschen, die unter Heuschnupfen leiden. Tränende Augen, eine laufende Nase, juckende Haut und erschwertes Atmen gehören dazu (3).

Juckreiz und entzündete Haut

Als Reaktion auf die Polleneiweiße in der Umgebung, kommt es häufig zu Hautirritationen und Entzündungen, die einen starken Juckreiz bei deinem Hund verursachen können. Erkennen lässt sich das an geröteten Stellen auf der Haut des Hundes. Bei besonders starker Ausprägung der Allergie, kratzen sich Hunde oftmals ganze Fellpartien kahl.

Tränende und eitrige Augen

Wie bei den Menschen auch, reagieren Hunde auf den Heuschnupfen in diesen Monaten verstärkt mit tränenden Augen. Die Tränenflüssigkeit kann dabei sowohl klar, als auch gelblich-eitrig aussehen. Häufig wird dieses Symptom der Pollenallergie ebenfalls von einem störenden Juckreiz begleitet, was dazu führt, dass sich die Tiere vermehrt an den Augen kratzen.

Niesen und eine laufende Nase

Wie wir auch, reagieren manche Hunde auf die Pollen in der Luft durch Niesen und eine laufende Nase. Die Pollen und Gräser sind Fremdkörper, die Schleimhäute der Tiere anschwellen lassen und verstärkt Sekrete gebildet werden. Das Niesen äußert sich als Zeichen der Überreizung, die durch die Pollen beim Heuschnupfen ausgelöst wird.

Atemnot

Die Schleimhäute in den Bronchien der Tiere sind ähnlich aufgebaut wie die in der Nase und reagieren deshalb auf die gleiche Art und Weise auf Allergene, wie Pollen und Gräser. Die Schleimhäute schwellen an und es kommt zu einer verstärkten Schleimbildung, was sich in der Atemnot bei deinem Hund zeigt.

 

Wenn du einige dieser Symptome beginnend in den Frühjahrsmonaten bei deinem Vierbeiner beobachten kannst, dann empfiehlt sich in jedem Fall ein Besuch beim Tierarzt um deinen Hund auf eine mögliche Pollenallergie zu testen.

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Die Symptome einer Pollenallergie beim Hund, ähneln stark denen eines Menschen bei Heuschnupfen.

Diagnosemöglichkeiten bei einer Pollenallergie

Besteht der Verdacht, dass dein Hund eine Pollenallergie hat, kann als Diagnosemöglichkeit ein Blut- oder Hauttest vorgenommen werden. Beim Bluttest wird das Blut des Hundes auf Antikörper getestet, die als Reaktion auf bestimmte Allergene gebildet werden. Allerdings ist dieser Test nicht immer eindeutig. Beim Hauttest werden dem Hund geringe Mengen an möglichen Allergieauslösern unter die Haut gespritzt. Treten Rötungen und Schwellungen an diesen Stellen auf, kann davon ausgegangen werden, dass der Hund allergisch auf diese Auslöser reagiert.

Behandlungsmöglichkeiten

Leider gibt es weder für Mensch noch Hund ein Allheilmittel gegen den Auslöser einer Pollenallergie. Meist kann lediglich eine symptomatische Behandlung angewendet werden, um dem Hund zumindest ein Stück weit den Umgang mit dem Heuschnupfen zu erleichtern.

Behandlung mit Medikamenten

Bei der Behandlung des Heuschnupfens bei deinem Hund, wird sich zum Großteil an den Medikamenten aus der Humanmedizin orientiert. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass sich Mensch und Hund dieselbe Packung Cetirizin teilen- natürlich in einer anderen Dosierung.

Medikamente wie Cetirizin sind Antihistaminika und werden bei Heuschnupfen dafür verwendet, die Wirkung des körpereigenen Botenstoffs Histamin abzuschwächen. Da diese Medikamente häufig wesensverändernde Nebenwirkungen aufweisen, werden bei Hunden auch verstärkt Medikamente zur Abschwächung der Symptome, wie dem Juckreiz oder den Entzündungen auf der Haut, angewendet (4). Ein hierfür gängiges Medikament ist Apoquel, welches von Tierärzten häufig gegen den Juckreiz verschrieben wird.

Behandlung durch Homöopathie

Oftmals wird auch auf die Homöopathie als Behandlungsmethode zurückgegriffen. Hierbei bekommt der Hund mehrmals am Tag Globuli, zur Linderung der Symptome. Man muss sich allerdings darüber Bewusst sein, welche genaue Beschwerde behandelt werden soll, da die Globuli sonst keine Wirkung zeigen.

Behandlung durch Desensibilisierung

Zur langfristigen Linderung von Heuschnupfen beim Hund, versucht man es häufig auch mit einer Desensibilisierung. Dabei werden dem Hund in einer geringeren Dosis die Allergene gespritzt, gegen die das Tier allergische Reaktionen zeigt. Das soll dazu führen, dass das Immunsystem des Hundes stimuliert wird um eine höhere Toleranz gegenüber den allergieauslösenden Substanzen zu erreichen.

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Um eine Pollenallergie beim Hund zu behandlen, gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten.

3 Tipps für den Umgang mit Heuschnupfen beim Hund

1. Halte die Umgebung deines Hundes möglichst pollenfrei

Pollen und Gräser kommen auf viele Arten in unsere Wohnungen und Häuser. Regelmäßiges Saugen und Wischen hilft allerdings dabei, die Pollen im Haus zu reduzieren und verhindert, dass sie durch Luftzüge aufgewirbelt werden. Um es den Pollen nicht allzu leicht zu machen ins Haus zu gelangen, solltest du deine Wäsche gerade in den wärmeren Monaten nicht draußen trocknen lassen und die Fenster tagsüber möglichst geschlossen halten. Ebenfalls sind spezielle Luftreiniger empfehlenswert, die dabei helfen, die Pollen im eigenen Zuhause auf ein Minimum zu reduzieren. Achte ebenfalls darauf, das Körbchen deines Hundes regelmäßig heiß zu waschen, um es von den Pollen zu befreien.

2. Achte auf die Sauberkeit bei deinem Hund

Du solltest deinen Hund regelmäßig waschen um die Pollen, die sich auf dem Fell angesammelt haben, zu entfernen. Hierbei musst du allerdings beachten, dass du entweder nur klares Wasser, oder ein spezielles Allergieshampoo verwendest, um die entzündete Haut deines Hundes nicht zu strapazieren. Entferne regelmäßig die Tränenflüssigkeit an den Augen deines Hundes mit einem feuchten Tuch oder Wattepad, da sie sonst schnell verkleben können. Außerdem solltest du das Fell deines Hundes in diesen Monaten möglichst kurzhalten, um das Absetzen von Pollen und Gräsern im Fell so gut wie möglich zu reduzieren.

3. Achte auf die Nahrung deines Hundes

Wie bei den Menschen auch, können Allergien auf Pollen und Gräser Kreuzreaktionen mit bestimmten Nahrungsmitteln auslösen. Wenn du weißt, in welchen Monaten dein Hund verstärkt mit dem Heuschnupfen zu kämpfen hat, kannst du im Pollenflugkalender nachschauen, welche Pollen und Gräser in diesem Monat besonders verstärkt auftreten. Für viele dieser Pollen gibt es Nahrungsmittel, die biologisch sehr ähnlich aufgebaut sind und dadurch eine Kreuzreaktion bei deinem Hund auslösen können. Daher solltest du darauf achten, was dein Hund zu sich nimmt, um möglichen Kreuzallergien vorzubeugen. Hierfür kann man auch auf spezielles Allergiefutter zurückgreifen, allerdings muss dabei beachtet werden, dass dieses Futter auch tatsächlich frei von den speziellen Nahrungsmitteln ist.

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Um deinem Vierbeiner den Umgang mit der Pollenallergie zu erleichtern, halte seine Umgebung möglichst frei von Pollen.
Fazit
Die Pollenallergie beim Hund uterscheidet sich so gut wie garnicht von der Pollenallergie beim Menschen. Alles, was dem Mensch im Alltag hilft, wie zB. häufiges Staubsaugen, Hygiene, Berücksichtigen von Kreuzallergien, und und und, hilf auch deinem Vierbeiner. Auch die Wirkstoffe bei einer Behandlung mit Medikamenten sind ähnlich. Die Pollenallergie gehört zu einer der häufigsten Hundekrankheiten. Wenn du also die bekannten Symptome bei deinem Hund erkennen kannst, gehe am besten gleich zum Tierarzt.
Autor

Hallo und herzlich Willkommen bei Petou! Mein Name ist Alisa und ich komme aus einem Ort irgendwo im tiefsten Schwarzwald. Ich habe in einem kleinen Ort im noch tieferen Schwarzwald „Online Medien“ studiert. Schon immer habe ich gerne in Blogs zu den unterschiedlichsten Themen gestöbert und mich hier und da ein wenig inspirieren lassen. Und mal ehrlich – was wäre ich für eine „Online Medien“-Studentin, wenn ich nicht auch mal einen eigenen Blog schreiben würde? Weiterlesen

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