Bald stehen in Deutschland die Sommerferien bevor, auch wenn es vermutlich aufgrund der aktuellen Coronakrise enorme Einschränkungen geben wird. Dennoch wird sich für zahlreiche Hunde- und Katzenbesitzer die Frage stellen, wo und wie sie ihre Vierbeiner während des Urlaubs unterbringen sollen. In der Praxis stehen mehrere Alternativen zur Verfügung, auf die wir in unserem Beitrag näher eingehen möchten.
Das wichtigste in Kürze:
- Die perfekte Unterbringung ist abhängig von der Art des Haustieres und den individuellen Gegebenheiten
- Eine Tierpension ist für Hunde und Katzen die professionellste Form der Unterbringung
- Auch bieten einige Tierheime an, sich während der Urlaubszeit um Hund oder Katze zu kümmern
- Weit verbreitet ist die Möglichkeit der Haustierunterbringung bei Freunden und Familie
Wo kann ich meinen Hund bzw. meine Katze unterbringen: eine Übersicht
Zunächst möchten wir Ihnen eine Übersicht darüber geben, wie und wo Sie Ihren Hund oder Ihre Katze grundsätzlich während des Urlaubs unterbringen können. Folgender Art und Weise ist eine Unterbringung nebst Versorgung des Haustieres möglich:
Möglichkeiten einer Haustierunterbringung:
- Hunde-, Katzen- bzw. Tierpension
- Tierheim
- Hunde- und Katzensitter (oftmals privat)
- Unterbringung bei Familie, Freunden oder Bekannten
- Mitnahme des Haustieres in den Urlaub
- Versorgung des Haustieres durch Dritte an seinem gewohnten Ort
Tierpension: professionelle Versorgung des Haustieres
Die professionellste Form der Unterbringung von Hund und Katze ist sicherlich, wenn Sie sich für eine Tierpension entscheiden. Solche Tierpensionen gibt es mittlerweile in drei Varianten, nämlich:
- Katzenpension
- Hundepension
- Tierpension (gemischt mit Hunden und Katzen)
Der große Vorteil ist die professionelle Versorgung und Betreuung Ihrer Tiere. Auf der anderen Seite besteht der wesentliche Nachteil einer Tierpension darin, dass die Unterbringung des Vierbeiners Kosten verursacht. Je nach Haustier und Art der Unterbringung können Sie durchschnittlich mit 10 bis 20 Euro am Tag rechnen.
Tierheim: nur in manchen Städten eine Option
In manchen Städten bieten auch Tierheime an, sich während der Urlaubszeit um Hund oder Katze zu kümmern. Dies funktioniert allerdings nicht in allen Tierheimen. Der Hauptgrund besteht darin, dass manche Heime ohnehin bereits überlastet sind, sodass sie zusätzlich nicht noch Urlaubsgäste aufnehmen können.
Zudem sollten Sie bedenken, dass es in einem Tierheim natürlich von der Unterbringung her selten so komfortabel und gemütlich ist, wie es bei einer Tierpension der Fall ist. Ferner müssen Sie auch im Tierheim für die Unterbringung Ihrer Katze oder Ihres Hundes während Ihres Urlaubs mit Kosten rechnen, die sich durchschnittlich auf fünf bis zehn Euro am Tag belaufen.
Private Hunde- und Katzensitter
Eine andere Form der Unterbringung Ihres Stubentigers oder Hundes sind Katzen- bzw. Hundesitter, bei denen es sich oft um Privatpersonen handelt. Diese haben nicht zwingend ein Gewerbe angemeldet, sondern agieren vor allem mehr oder weniger auf Hobby-Basis. Hier besteht das Problem mitunter vor allem darin, dass Sie als Hunde- oder Katzenbesitzer erkennen müssen, wie geeignet die jeweilige Person ist. Immerhin möchten Sie Ihren Hausgenossen sicherlich niemandem anvertrauen, bei dem Sie nicht das Gefühl haben, dass die Person sich gut mit Haustieren auskennt.
Der Vorteil der Betreuung durch Hunde- und Katzensitter sind oft die relativ geringen Kosten. Manche Sitter dieser Art passen sogar während Ihres Urlaubs kostenfrei auf Ihre Katze oder Ihren Hund auf bzw. berechnen nur Futterkosten, weil sie einfach Spaß daran haben, ein Tier im Haus zu haben.
Unterbringung bei Familie, Freunden oder Bekannten
Die meisten Hunde- und Katzenhalter sehen die Unterbringung des Vierbeiners bei der Familie, Freunden oder guten Bekannten als ideale Lösung an. In den meisten Fällen wird das auch so sein. Allerdings stehen natürlich bei Weitem nicht immer Familienmitglieder, Freunde oder gute Bekannte bereit, um auf den Hund oder die Katze aufzupassen. Dies betrifft vor allem die klassischen Ferienzeiten, denn dann sind zahlreiche Freunde oder Bekannte oft ebenfalls unterwegs.
Der große Vorteil der Unterbringung Ihrer Katze oder Ihres Hundes bei Familienmitgliedern, Freunden oder Bekannten ist natürlich, dass Sie die entsprechende Person sehr gut kennen und ihr vertrauen. Zudem nehmen Freunde Ihr Haustier sicherlich unentgeltlich, was ein weiterer Vorteil ist. Der Nachteil könnte eher für die Betreuenden bestehen, nämlich dass diese sich die Situation vielleicht einfacher als sie dann tatsächlich ist vorgestellt haben. Daher sollten Sie ein intensives Gespräch führen, ob Familie, Freunde oder Bekannte tatsächlich zwei, drei oder sogar vier Wochen auf den Vierbeiner aufpassen möchten.
Mitnahme des Haustieres in den Urlaub
Für zahlreiche Hundebesitzer ist es selbstverständlich, dass der Vierbeiner mit in den Urlaub kommt. Bei bellenden Haustieren ist diese Option deutlich sinnvoller als bei Stubentigern. Zum einen ist der Hund noch mehr an den Mensch gebunden, während die Katze vor allem ihre gewohnte Umgebung liebt. Zum anderen müsste die Katze am Urlaubsort in den weitaus meisten Fällen ausschließlich im Haus oder der Wohnung leben, da sie sich – als Freigänger – in der ungewohnten Umgebung nicht zurechtfinden würde.
Das Fazit lautet in diesem Fall, dass die Mitnahme des Hundes in den Urlaub sicherlich eine sehr gute Option ist. Dies setzt allerdings voraus, dass Hunde am Unterbringungsort erlaubt sind. Das Mitnehmen der Katze hingegen ist – schon allein aufgrund der stressigen Reise – in den weitaus meisten Fällen nicht empfehlenswert. In dem Fall sollten Sie lieber auf eine der bereits genannten Alternativen zurückgreifen und den Stubentiger zum Beispiel in einer Tierpension oder – noch besser – bei Familienangehörigen oder guten Freunden unterbringen.
Versorgung des Haustieres durch Dritte an seinem gewohnten Ort
Eine relativ selten gewählte Option besteht darin, dass das Haustier in Ihrer Wohnung, also an seinem gewohnten Ort, von Dritten während Ihres Urlaubs versorgt wird. Diese Option kommt allerdings für Hunde nicht infrage, denn dann wäre einfach der Aufwand zu groß. Die von Ihnen beauftragte Person müsste nämlich mindestens drei- bis viermal am Tag mit Bello Gassi gehen. Zudem fühlen sich Hunde schnell sehr alleine, wenn der gewohnte Bezug zu Herrchen und Frauchen nicht vorhanden ist und sich eine andere Person ebenfalls nicht regelmäßig und über den Tag verteilt kümmert.
Schon etwas praktikabler ist die genannte Option bei Katzen und natürlich noch kleineren Haustieren, wie zum Beispiel Meerschweinchen, Hamstern oder Vögeln. In diesem Fall geht es in erster Linie darum, dem Haustier einmal pro Tag Futter und Wasser zu verabreichen. Bei Katzen kommt zusätzlich das Reinigen der Katzentoilette hinzu. Bei diesen Haustieren kann es daher durchaus eine Alternative sein, dass Sie die Versorgung in Ihrem Haus und während Ihres Urlaubs durch Dritte, beispielsweise Nachbarn, gewährleisten.