Die Läufigkeit beim Hund ist eine Sache für sich: Selbst die gehorsamsten Hündinnen werden zu Revoluzzern und laufen ihren Herrchen sowie Frauchen davon. Sie verführen Rüden. Sie verändern ihr Verhalten. Auch nach der kompletten Läufigkeit-Hund-Dauer ist es nicht vorbei: Denn bei der hin und wieder vorkommenden Scheinträchtigkeit verhält sich die Hündin seltsam und bemuttert plötzlich ihr Spielzeug. Glücklicherweise ist alles halb so herausfordernd, wenn du auf die Läufigkeit vorbereitet bist und mithilfe von ein paar Tipps auf die einzelnen Phasen richtig reagierst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die erste Läufigkeit Hund tritt frühestens im 7. Lebensmonat und spätestens im 12. Lebensmonat ein.
  • Läufigkeit Hund – wie oft? Hündinnen haben keine Wechseljahre, weswegen nicht kastrierte Hündinnen in Abständen von 5 bis 8 Monaten ihr Leben lang Läufigkeiten haben.
  • Läufigkeit Hund – wie lange? Für gewöhnlich dauert die Läufigkeit 3 Wochen an. Sie beginnt mit einer 7- bis 14-tägigen Vorhitze. Diese 14 Tage sind zudem die gängige Läufigkeit-Hund-Dauer der Blutung. Danach ist die Hündin bis zu 8 Tage deckbereit, ehe in der Nachhitze von bis zu 12 Wochen die Scheide abschwillt und die Läufigkeit vorübergeht.
  • Hund-Läufigkeit bleibt aus? Meist sind hormonelle Störungen dafür verantwortlich. Zudem sind Störungen der Eierstockfunktion und eine Schilddrüsenunterfunktion als Ursachen denkbar.

Hund: Erste Läufigkeit frühestens ab dem 6. Lebensmonat, danach lebenslang

Die erste Läufigkeit beim Hund tritt zwischen dem 7. und 12. Lebensmonat ein. In seltenen Fällen ist die Hündin bereits im sechsten Monat läufig. Bei der Zucht werden Hündinnen im Alter von 18 bis 24 Monaten eingesetzt. Zum Vergleich die Geschlechtsreife des Rüden: Der Rüde ist frühestens ab dem 6. Monat geschlechtsreif und wird ab dem 18. Lebensmonat in der Zucht eingesetzt.

Wenn Rüde und Hündin gemeinsam aufwachsen, solltest du besonders vorsichtig sein, dass es nicht zu ungewünschten Deckakten kommt. Aber auch bei Spaziergängen ist mit einer läufigen Hündin größte Vorsicht geboten! Denn wenn eine Hündin deckbereit ist, lockt sie die Rüden förmlich an. Nicht selten läuft sie mit den Rüden einfach fort, wie es einmal bei mir mit meiner Hündin Jolie der Fall war. Obwohl Jolie mir fast immer gehorcht, ist sie einfach fort gewesen – ein Frechdachs! Eine ungewollte Deckung konnten wir gerade noch verhindern. 😉

Eine Hündin hat im Gegensatz zum Menschen keine Wechseljahre. Sofern sie nicht kastriert ist, wird sie ihr Leben lang regelmäßig läufig sein. Bei der Frage nach der Läufigkeit Hund, wie oft sie vorkommt, sind Zeitspannen von 5 bis 8 Monaten zwischen den einzelnen Läufigkeiten üblich. [1] Der Zyklus einer Hündin ist höchst individuell, weshalb die Zeitspannen variieren. Für dich vorteilhaft ist, dass der Abstand zwischen den Läufigkeiten bei jeder Hündin derselbe ist. Sofern du den Abstand zwischen den ersten beiden Läufigkeiten bei deiner Hündin beobachtet hast, weißt du für die nächsten Läufigkeiten Bescheid, wann sie ungefähr eintreten werden.

Anzeichen Läufigkeit Hund

Die Anzeichen für eine Läufigkeit beim Hund sind von Beginn an klar sichtbar. Es kommt zu einem Vaginalausfluss, der blutrot oder etwas heller ist. Auch die Scheide ist angeschwollen. In dieser Phase (Vorhitze genannt) lehnt die Hündin den Deckakt mit den Rüden ab.

Wenige Tage nach dem Eintritt dieser Symptome wandelt sich vor allem das Verhalten grundlegend: Rüden werden nicht mehr abgelehnt, sondern angelockt. Es kann sogar bis zu deutlichem Ungehorsam der Hündin kommen, sodass sie einfach mit den Rüden wegläuft. Eine nicht angeleinte Hündin kann also gleich eine trächtige Hündin sein. Hier ist strengste Vorsicht geboten. In dieser Phase (Standhitze genannt) ist der Scheidenausfluss klarer.

Wie lange Dauert die Läufigkeit beim Hund?

PhaseAblaufMindestdauerMaximaldauer
Vorhitze (Proöstrus)·       Schwellung der Scheide

·       blutiger Scheidenausfluss

7 Tage14 Tage
Standhitze (Östrus)·       Scheidenausfluss wird klarer und heller

·       Hündin lockt Rüden an

·       Hündin ist deckbereit

·       sogar gehorsamste Hündinnen können einfach mit Rüden weglaufen und sich decken

4 Tage8 Tage
Nachhitze (Metöstrus)·       Scheidenausfluss verschwindet völlig

·       Scheide schwillt ab

·       möglich ist der Eintritt einer Scheinträchtigkeit

9 Wochen12 Wochen

In den meisten Fällen beträgt die Dauer der Läufigkeit beim Hund 3 Wochen. Die Läufigkeit wird in Fachkreisen in mehrere zeitliche Abschnitte unterteilt. Zuerst steht die Phase der Vorhitze, bei der die Scheide schwillt. Zudem tritt blutiger Scheidenausfluss ein. Die Quellen sind sich uneins, wie lange diese Phase dauert. Bei meiner Hündin Jolie sind es meist 7 bis 10 Tage gewesen. Die größte Zeitspanne, die ich in der Literatur finden konnte, sind 7 bis 14 Tage. [1]

Nach dieser Läufigkeit-Hund-Dauer der Blutung verändert sich der Scheidenausfluss. Er ist heller und die Hündin für mehrere Tage deckbereit. Die Dauer dieser Phase, Standhitze genannt, variiert ebenfalls. Von bis zu 8 Tagen ist in den meisten Quellen die Rede. [1]; [2] Während dieser Phase akzeptiert die Hündin, wenn der Rüde aufspringt. Sie dreht dabei den Schwanz zur Seite.

Was passiert, wenn es tatsächlich unbeabsichtigt zum Deckakt kommt? Glaubt mir: Das geht schnell. Einmal die Hündin aus dem Blick verloren und schon ist sie mit dem Rüden im Gange. Ich wollte nur mal gewarnt haben…

Wichtig ist, dass du beim Deckakt auf keinen Fall den Rüden von der Hündin zu trennen versuchst! Denn der Penis des Rüden ist dann derart stark angeschwollen, dass ein gewaltsames Trennen der Hündin und des Rüden zu Verletzungen führen könnte. So seltsam es klingen mag: Hat der Deckakt begonnen, dann musst du die 15 bis 45 Minuten aussitzen.

Den Abschluss der Läufigkeit bildet die neun- bis zwölfwöchige Phase „Nachhitze“, in der die Scheide abschwillt. Außerdem hört der Scheidenausfluss komplett auf. [3] Selbst, wenn keine Befruchtung stattgefunden hat, kann es in den neun bis zwölf Wochen nach der eigentlichen Läufigkeit beim Hund dazu kommen, dass eine Scheinträchtigkeit eintritt. Es sieht dann so aus, als wäre die Hündin tatsächlich trächtig: Nestverhalten, Mitnahme von Spielzeugen und Objekten ins Bett, Anschwellen der Zitzen mit Milchproduktion… [1]; [3] Keine Sorge: Das sind alles normale Symptome und gehen irgendwann vorbei. Bei meiner Hündin Jolie lief es zumindest immer harmlos. Vereinzelt – das habe ich gelesen – soll es während der Scheinträchtigkeit zu unvorhersehbaren Aggressionen kommen können. [3] Hiermit wurden aber weder ich noch die Hundehalter/innen unter meinen Freunden oder Bekannten konfrontiert. Naheliegend ist, dass sich in diesen Fällen die Beratung mit einem Tierarzt oder Hundetrainer lohnt.

Hund-Läufigkeit bleibt aus – Was heißt das für meine Hündin?

Obwohl es bei der Hündin keine Wechseljahre gibt, kann es als Folge des Alters in seltenen Fällen zum Ausbleiben der Läufigkeit kommen. Außerdem tritt hin und wieder bei Hündinnen eine verzögerte Pubertät ein. Dabei verschiebt sich der Eintritt der ersten Läufigkeit zeitlich nach hinten. Nachdem die erste Läufigkeit eintritt, sind die Dauer Läufigkeit Hund und die Häufigkeit der Läufigkeit normal. Beide – sowohl das alters- als auch pubertätsbedingte Ausbleiben der Läufigkeit – sind fast immer unbedenklich. Wenn sich aber andere gesundheitliche Beschwerden zeigen, bietet es sich an, zum Tierarzt zu gehen. Mögliche Ursachen für Zyklusstörungen und Erkrankungen sind: [4]

  • Zysten (können zu einer lebensgefährlichen Gebärmuttervereiterung führen)
  • Fehlregulationen der Hormone (z. B. durch Schilddrüsenunterfunktion oder Nebennierenüberfunktion)
  • falsche Hormonbehandlungen (durch den Tierarzt, um andere Erkrankungen oder Probleme zu behandeln)

Scheinträchtigkeit: Lässt sich etwas unternehmen?

Während der Scheinträchtigkeit kann die Hündin sich wandeln – von einer sympathischen hin zu einer apathischen oder aggressiven Gefährtin. Zwar ist das keine Erkrankung, aber auch für die Hündin ist ein anderer Zustand angenehmer. Es gibt sowohl homöopathische Ansätze als auch andere Mittel, um bei der Scheinträchtigkeit zu einem besseren Empfinden der Hündin beizutragen. Zunächst ein Blick auf die homöopathischen Ansätze:

  • Pulsatilla (Küchenschelle) wird bei geschwollenem Gesäuge und starker Milchbildung empfohlen; die Potenz D6 und 3 Mal täglich eine Dosis wird nahegelegt – solange, bis keine Milch mehr da ist
  • Ignatia (Ignatiusbohne) soll bei psychischen Veränderungen während der Scheinträchtigkeit helfen; die Potenz D30 und eine einmalige Dosis, über die Dauer von 3 bis 4 Tagen, gelten als angemessen
  • Phytolacca (Kermesbeere) ist eine eventuelle Hilfe bei Vorliegen von hartem und empfindlichem Gesäuge durch starke Milchbildung; als Potenz ist entweder D1 oder D2 empfohlen, drei Mal täglich eine einfache Dosis

Falls es Probleme oder Beschwerden mit dem Gesäuge gibt, existieren auch außerhalb der Homöopathie gute Hilfen: Einerseits hilft es der Hündin, Trost zu spenden. Andererseits sind kalte Umschläge nützlich, weil sie physische Linderung verschaffen. Bei aggressiven Verhalten solltest du deiner Hündin genügend Freiraum geben. Vielleicht hilft noch die Ignatia als homöopathisches Hilfsmittel. Falls das Mittel nicht hilft, gehen die Beschwerden mit der Zeit von allein vorbei und die Hündin verhält sich bald wieder wie gewohnt.

Quellenverzeichnis

[1] Kübler, Dr. med. vet. H.: Quickfinder Hundekrankheiten – Was fehlt meinem Hund?. München: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, 2009. 1. Auflage.
[2] Fischer, Dr. med. vet. E.: Homöopathie für Hunde. München: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, 2016.
[3] Alles für den Hund. München: Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2014.
[4] https://www.vetmed.fu-berlin.de/einrichtungen/kliniken/we19/arbeitsschwerpunkte/kleintiere/hunde/zyklusstoerungen/index.html

Autor

Hallo und herzlich Willkommen bei Petou! Mein Name ist Alisa und ich komme aus einem Ort irgendwo im tiefsten Schwarzwald. Ich habe in einem kleinen Ort im noch tieferen Schwarzwald „Online Medien“ studiert. Schon immer habe ich gerne in Blogs zu den unterschiedlichsten Themen gestöbert und mich hier und da ein wenig inspirieren lassen. Und mal ehrlich – was wäre ich für eine „Online Medien“-Studentin, wenn ich nicht auch mal einen eigenen Blog schreiben würde? Weiterlesen

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