Sobald du deinen Hund und dich in einer Hundeschule anmeldest, wird von dem Hundeführerschein gesprochen. Alle trainieren eifrig, versuchen sich zu übertrumpfen. Sitz, Platz, Bleib und Komm – wer die meisten Kommandos in Perfektion beherrscht, ist der Gewinner. Und wofür das Ganze? – Na, für die Hundeführerscheinprüfung! Und während die anderen von Trainingstermin zu Trainingstermin hetzen, fragst du dich: Was soll das eigentlich mit diesem Hundeführerschein?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Mit dem Hundeführerschein weist du deine Kenntnisse über Hunde offiziell nach
  • In manchen Bundesländern ist der Erwerb des Hundeführerscheins verpflichtend
  • Man erhält meistens Belohnungen dafür, dass man den Hundeführerschein gemacht hat, wie zum Beispiel eine Steuererleichterung bei der Hundesteuer
  • Ein Hundeführerschein gilt nur für das geprüfte Mensch-Hund-Team
  • Für das Halten sogenannter Kampfhunde brauchst du auf jeden Fall einen Hundeführerschein

Was ist ein Hundeführerschein?

Der Hundeführerschein ist ein offizieller Nachweis, den du und dein Hund euch gemeinsam als Team erarbeiten könnt. Dabei weist du eine allgemeine Sachkenntnis über Hunde und deren Verhaltensweisen nach und gemeinsam mit deinem Hund zeigst du, dass ihr ein tolles Team seid. Euch wird also offiziell zugesprochen, dass dein Hund die gängigen Kommandos perfekt beherrscht und ihr euch in verschiedenen Alltagssituationen aufeinander verlassen könnt. Es geht darum, dass der Hundehalter einen verantwortungsvollen Erziehungsstil zeigt, sowie im Alltag mit dem Hund vorausschauend handelt und dass der Hund keine Gefährdung für andere darstellt.

Wofür brauchst du einen Hundeführerschein?

Einen Hundeführerschein musst du dann erwerben, wenn er entweder gesetzlich vorgeschrieben ist, oder wenn du einfach zeigen möchtest, dass dein Hund und du ein tolles Team seid. Gesetzlich ist der Hundeführerschein vor Anschaffung des Hundes nur in Niedersachen vorgeschrieben. In allen anderen Bundesländern in Deutschland ist der Erwerb freiwillig. Gehört dein Hund allerdings zu einer Rasse, die auf den örtlichen Rasselisten geführt und damit als potenziell gefährlich eingestuft wird, ist der Erwerb des Hundeführerscheins unumgänglich. Kommst du diesen Pflichten nicht nach, kann dir das Tier entzogen werden.

Schon gewusst?
Meistens erhält man mit dem Ablegen der Hundeführerscheinprüfung bestimmte Belohnungen. Häufig erhält man einen Nachlass auf die Hundesteuer oder aber du darfst deinen Hund trotz Leinenpflicht ohne Leine Gassi führen. Die Prämien können auch noch weitaus größer ausfallen, das regelt aber jedes Bundesland für sich.

Voraussetzungen für die Hundeführerscheinprüfung

Um einen Hundeführerschein ablegen zu können, sind diese fünf Anforderungen zu erfüllen:

  • Mindestalter des Hundeführers: 16 Jahre
  • Mindestalter des Hundes: 12 Monate
  • Hund ist gechipt (Identifikationsnachweis)
  • Gültige Impfungen
  • Gültige Hundehaftpflichtversicherung
Darüber hinaus ist es häufig so, dass man das Besuchen eines Vorkurses, in dem die theoretischen Grundlagen vermittelt wurden, nachweisen muss.

Wie verläuft die Prüfung?

Die Hundeführerscheinprüfung besteht aus zwei Prüfungsteilen: dem theoretischen und dem praktischen. Im theoretischen Prüfungsteil beantwortest du einen Multiple-Choice-Test mit 35 Fragen rund um verschiedene Hundethemen. Folgende Themen sind dabei besonders wichtig:

  • Sozialverhalten
  • Kommunikation
  • Lerntheorie, Erziehung, Ausbildung
  • Angst und Aggression
  • Haltung und Pflege
  • Rassenkenntnisse
  • Ernährung, Gesundheit und Fortpflanzung
  • Hund & Recht

Für die Beantwortung der Fragen stehen dir 60 Minuten Zeit zur Verfügung. Um zu bestehen, müssen mindestens 80 % der Antworten richtig sein. Mit dem Bestehen der theoretischen Prüfung erhältst du die Zulassung zum praktischen Prüfungsteil. Die Zulassung ist für drei Jahre gültig. Sollte jedoch der Erwerb des Hundeführerscheins unbedingt erforderlich sein, da der Hund ein Listenhund ist oder aber der Erwerb des Hundeführerscheins wie in Niedersachsen verpflichtend ist, musst du die praktische Prüfung innerhalb der nächsten 12 Monate ablegen.

Die praktische Prüfung gestaltet sich als Gehorsamkeitsprüfung, in der dein Hund und du gemeinsam in verschiedene Alltagssituationen geführt werdet. Die Reaktionen deines Hundes auf seine Umwelt und der Gehorsam in ablenkungsstarken Situationen sind dabei von großer Bedeutung. Aber auch grundlegende Kommandos wie „Sitz“ oder „Platz“ werden abverlangt. Die praktische Prüfung gestaltet sich jedoch je nach Bundesland etwas anders, weshalb du im Vorfeld beim entsprechenden Veterinäramt die Prüfungsbestimmungen erfragen solltest. Die praktische Prüfung wird mit bestanden bzw. nicht bestanden bewertet. Besteht ihr gemeinsam auch den praktischen Prüfungsteil, bekommt ihr den Hundeführerschein. Er gilt jedoch nur für das geprüfte Mensch-Hund-Team, also für dich und deinen Hund. Sollte eine weitere Person mit dem Hund zu tun haben und ihn führen wollen, muss diese ebenfalls den gesamten Prüfungsprozess mit dem Hund durchlaufen, um einen eigenen personalisierten Hundeführerschein zu erwerben.

So bereitest du dich auf die Prüfung vor!

Die Hundeführerscheinprüfung ist nicht mal eben so gemacht. Daher ist das geschäftige Treiben, was eingangs erwähnt wurde, gar nicht so verwunderlich. Für die Theorie-Prüfung musst du dich wirklich gut mit Hunden auskennen. Die wichtigsten Themengebiete stehen ja bereits weiter oben. Hier kommt es auf deine persönliche Vorliebe bzw. deine Art zu lernen an, wie du dich hierauf vorbereiten möchtest. Manchen reicht ein Buch, welches sie intensiv durcharbeiten. Andere benötigen etwas mehr Hilfe und die Erklärungen zu den Theorie-Lektionen von einer Person, um sich hier zurecht zu finden. Was den praktischen Prüfungsteil betrifft, musst du schon einiges an Zeit und Geduld aufwenden, um deinem Hund alle notwendigen Kommandos beizubringen. Außerdem solltet ihr ein gutes Team sein. Das heißt: ihr habt gegenseitiges Vertrauen ineinander und kennt euch praktisch auswendig. Und so etwas benötigt nun einmal Zeit, damit so eine tolle Beziehung wachsen und reifen kann.

Zum Glück werden inzwischen auch online Komplett-Pakete zur Prüfungsvorbereitung angeboten. Hier bekommst du Unterstützung in der Theorie und der Praxis. Mit der richtigen Vorbereitung ist die Prüfung für den Hundeführerschein keine große Hürde.
Autor

Hallo und herzlich Willkommen bei Petou! Mein Name ist Alisa und ich komme aus einem Ort irgendwo im tiefsten Schwarzwald. Ich habe in einem kleinen Ort im noch tieferen Schwarzwald „Online Medien“ studiert. Schon immer habe ich gerne in Blogs zu den unterschiedlichsten Themen gestöbert und mich hier und da ein wenig inspirieren lassen. Und mal ehrlich – was wäre ich für eine „Online Medien“-Studentin, wenn ich nicht auch mal einen eigenen Blog schreiben würde? Weiterlesen

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